Nachdem ihr nun mehr über die Íasi und Siyí wisst, welche Kräfte die beiden Gruppen haben und wie sie damit umgehen, möchte ich euch heute meine beiden Protagonisten Lia und Eli vorstellen: Zwei junge Leute, die aus zwei verschiedenen Lagern kommen und einen Haufen Vorurteile mit sich herumschleppen.
LIA LOCKWOOD
Mein Weg stand bereits fest: Ich wünschte mir nichts sehnlicher, als in die Fußstapfen meiner Mutter zu treten und einmal die ärztliche Direktion im Krankenhaus zu übernehmen. Ich wollte nichts weiter als Menschen zu helfen, und dabei so viel Einfluss wie möglich zu haben ohne mir von einer anderen Person, und schon gar nicht von einem Siyí, hineinreden zu lassen. Das war meine oberste Priorität.
Lia ist 16 Jahre alt und kommt aus einer angesehenen Íasi Familie. Ihre Mutter ist Krankenhausdirektorin und Vorstandsvorsitzende der Krankenhausgesellschaft. Gerade die Position als Direktorin im Krankenhaus hätte Lia später auch gerne einmal inne. Deshalb eifert sie ihrer Mutter nach, hört auf jeden ihrer Ratschläge und ist fasziniert von ihrem eisernen Willen und ihrer Schlagfertigkeit.
Lia hat eine perfekte Vorstellung davon, wie sie nach außen hin wirken möchte: Elegant, gepflegt, stets korrekt, offen und freundlich, da sie es als Íasi als ihre Pflicht ansieht, anderen Menschen mit Respekt zu begegnen und um auf keinen Fall den Namen ihrer Familie in Verruf zu bringen. Leider geht ihr Temperament doch oft mit ihr durch. Gerade dann, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlt.
Im Gegensatz zu ihrem beherrschten Auftreten nach außen hin, sieht es in ihrem Inneren ganz anders aus. Dort kämpft sie mit sich selbst, ihren Vorurteilen und Ängsten und hinterfragt Dinge viel schneller, als sie es jemals offen zugeben würde. Und glaubt mir, von diesen Vorurteilen hat sie eine ganze Menge. Ganz besonders gegenüber den Siyí, bei denen sie gerne mal ihre guten Manieren vergisst.
Da ihr Vater vor zehn Jahren bei einem Einbruch im Haus der Lockwoods von einem Siyí überrumpelt und ermordet wurde, möchte Lia mit den Siyí nichts zu tun haben. Für sie besteht diese Gruppe ausschließlich aus faulen und streitsüchtigen Menschen, Mördern, Kriminellen, Leute, mit denen Sie niemals verglichen werden und schon gar nicht zusammenarbeiten möchte.
Blöd nur, dass sie vom Rat ins Lowcastle Institut geschickt wurde. Einer Schule auf der beide Gruppen, Íasi und Siyí, gleichermaßen ausgebildet werden. Ob das so eine gute Entscheidung war? 🤔
ELI EKWALL
Seine viel zu entspannte Art ging mir unglaublich auf die Nerven. Doch nicht nur das. Seine Haltung, sein ständiges Gerauche, das mir die Luft zum Atmen nahm, und dieses blöde, spöttische Grinsen, das er hin und wieder andeutete, versetzten mich zutiefst in Rage. Er war ein Siyí durch und durch. Nur auf Streit aus. Ein Mensch, mit dem ich niemals klarkommen würde.
Eli Ekwall ist 18 Jahre alt, ein Siyí und zu Lias großem Bedauern ihr Projektpartner im ersten Schuljahr.
Eine Leserin hat seinen Namen einmal deutsch ausgesprochen, was mich ziemlich verwundert hat. Deshalb hier der Hinweis: Sein Name, wird englisch ausgesprochen. I-lei, also.
Eli verkörpert quasi alles, was Lia nicht ausstehen kann. Er raucht, hat stark tätowierte Arme und trägt etliche Ringe an den Fingern (ja, Lia ist fürchterlich konservativ, aber sie ist lernfähig! 😅). Zudem ist er natürlich ein Siyí, und zwar der erste, zu dem sie wirklich engen Kontakt hat.
Anders, als man vielleicht vermuten könnte, ist Eli definitiv kein Bad Boy. Ja, er ist selbstbewusst und schlagfertig, oft desinteressiert und manchmal vielleicht einen Tick zu gelassen, aber wer ihn besser kennt, weiß, dass er ein sehr reflektierter, empathischer und hilfsbereiter Mensch ist.
Was Eli genau macht, wie er seine Zeit verbringt und wie es in seiner Familie aussieht, möchte ich an dieser Stelle nicht vorwegnehmen. Das könnt ihr dann Ende Januar im Buch nachlesen. ♥